Hexerei in Trékyllisvík

Niemand hat bisher eine überzeugende Theorie vorgebracht, was in Trékyllisvík der nördlichsten Gemeinde in Strandir, geschah, jedoch scheinen die merkwürdigen Erscheinungen 1652 begonnen und sich während des 17. Jahrhunderts fortgesetzt zu haben. In einem Jahresbericht ist zu lesen:

"Im Herbst [1652] sorgte ein Dämon oder Geist für Unruhe in Trékyllisvík. Oftmals während desselben Tages und besonders während der Messe, gleite der Geist plötzlich die Kehlen der Menschen hinunter und verursache Aufstoßen und ein Gefühl der Überfüllung, jedoch hernach fühlten sie [diese Übelkeit] nicht mehr. Jungfrauen waren für diese Übelkeit anfälliger als andere."

Als die beiden Amtmänner des Landkreises dort ankamen, wurde bald ersichtlich, dass die Gemeinde einen gewissen Þórður Guðbrandsson verdächtigte. Nach wiederholten Anhörungen gestand er, er habe den Teufel in Gestalt eines Fuchses getroffen und ihn nach Trékyllisvík geschickt.

Während der Verhandlungen hörten die Amtmänner, dass über zwei andere Männer, Egill Bjarnason und Grímur Jónsson, das Gerücht bestand, Hexer zu sein. Nach einiger Zeit in Untersuchungshaft gestanden beide, verbotene Magie praktiziert zu haben. Alle drei wurden im September des Jahres 1656 verbrannt.

Trotz der Exekutionen gingen das Aufstoßen und die Ohnmachtsanfälle in und um die Kirche weiter. 1670 wurden zwei Einwohner der Gemeinde ausgepeitscht, zunächst auf der Hauptversammlung in Þingvellir und noch einmal in Trékyllisvík, obwohl keine Anklagen gegen sie bewiesen werden konnten und sie jegliches Wissen über Magie abstritten. Berichte über dieselben Unruhen hielten bis zum letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts an, als harte Wetterbedingungen und eine Hungersnot die übrigen Belange der Menschen vergessen ließen.